Friedrichstadt wurde 1621 von Herzog Friedrich III. von Schleswig-Holstein-Gottorf gegründet. Die Remonstranten, niederländische Religionsflüchtlinge, erbauten die zwischen Eider und Treene gelegene Stadt und boten auch anderen Glaubensflüchtlingen eine Heimat. So wurde Friedrichstadt im Laufe der Geschichte ein Ort religiöser Freiheit und Toleranz. Bis zur NS-Zeit lebten Christen und Juden friedlich zusammen, waren Nachbarn, Geschäftspartner, Vereinskollegen und Freunde. Auch verschiedene Sprachen wurden hier gesprochen: die Ratsprotokolle wurden bis ins 18. Jahrhundert auf Niederländisch verfasst, und bis Ende des 19. Jahrhunderts wurde in der Remonstrantenkirche in dieser Sprache gepredigt. Nach dem 2. Weltkrieg erstarkte die Dänische Minderheit, die auch schon in der Weimarer Republik aktiv gewesen war.
(Von Christiane Thomsen, Stadtarchiv Friedrichstadt)